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Editorial

Früher gab‘s das alles nicht!

Jeder hat diesen Satz von den Eltern oder Großeltern sicherlich schon mehrmals gehört. Und vielleicht haben Sie ihn ebenfalls benutzt, wenn über Dinge gesprochen wurde, die sich drastisch geändert haben. Manchmal schwingt dabei auch mit, dass es früher besser war. So zu denken ist normal und zutiefst menschlich. Die vielen Sachen, die heute wesentlich besser sind als früher, fallen einem weniger auf, die sind halt so. Sobald aber etwas aneckt und man nach den Gründen sucht, fällt einem fast zwangsläufig die Vergangenheit ein. Früher haben die Menschen noch miteinander gesprochen in der Kneipe, heute schauen fast alle nur noch in ihr Smartphone. Früher hat man noch hart gearbeitet für sein Geld, die Jugend von heute fragt bereits beim Bewerbungsgespräch nach dem ersten Sabbatical und ob man das nicht gleich zu Beginn nehmen könne? Früher konnte man in Ruhe arbeiten, das Telefon läutete nur, wenn etwas wirklich wichtig war. Heute wird man von E-Mails und über Ticketsysteme getrieben. Früher hat man noch jemanden ans Telefon bekommen, wenn man bei einem Unternehmen angerufen hat. Heute wird man auf ein Smartphone umgeleitet und gebeten, man möge das Problem kurz per E-Mail schicken, weil der „Rechner gerade nicht funktioniert“ – im Hintergrund hört man derweil typische Supermarktgeräusche.

Den Fehler, den wir oft beim Blick auf die Vergangenheit machen, ist, dass wir das Vergangene oft beschönigend verklärt sehen und damit fast automatisch als „besser“. Die Welt ändert sich – und das lässt sich nicht aufhalten. Und es war schon immer so! Auch unsere Großeltern haben von ihren Eltern gehört, dass es dies und das früher nicht gegeben hätte. Und die von deren Eltern. Und? Es war ihnen egal. Lass die Alten doch reden. Genau das haben wir – wenn wir ehrlich sind – auch immer gedacht. Wir, die neue Generation, machen Dinge anders, besser. Was juckt es uns, wie es früher einmal war? Verlässt man die eigene Egozentriertheit, muss einem zwangsläufig auffallen, dass natürlich auch die nachfolgende Generation so denkt. Egal, lass die reden. Die Zukunft gehört uns.

Derzeit empfinden viele – hauptsächlich technologie- und kommunikationsgetrieben – durchaus gewisse Gräben zwischen der Generation Z und der eigenen Komfortzone. Plötzlich haben Generationen einen Namen: Traditionalisten, Boomer, Generation X, Y, Z und neuerdings auch eine, die Alpha genannt wird, weil die Buchstaben ausgegangen sind. Wir tun gut daran, wirklich zu verstehen, wie die „Generation Z“ tatsächlich tickt, als Arbeitnehmer und als potenzielle Kunden. Mein Tipp: Lesen Sie den Titelbeitrag von Felix Beilharz in dieser Ausgabe. Er hat sich ausführlich damit beschäftigt und erst kürzlich eine Art „Handbuch“ dafür geschrieben. Er relativiert viele Vorurteile und sensibilisiert für das, was man wissen muss!

Herzlichst

Ihr Dr. Mario Fischer