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Editorial

„Gimme all your money“

Wer erinnert sich noch an Boney M. und ihren damaligen Top-Hit Ma Baker? „Don´t anybody move! The Money or your lives!“, hieß es da provokant mitten im Song. Irgendwie so ähnlich muss sich wohl derzeit eine steigende Anzahl an Shopbetreibern fühlen, nachdem ihnen eine E-Mail in den virtuellen Briefkasten flatterte. Geben Sie uns 500 Euro oder wir ruinieren Ihre Existenz, heißt es da auf den Punkt gebracht. 
Zahlt man, darf man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weitere derartige Erpressungsversuche erwarten. Zahlt man nicht, wird der Shop auf unbekannte Zeit kurzerhand durch sog. verteilte Denial-of-Service (DDoS) lahmgelegt. Wer meint, dies vielleicht aussitzen zu können, den wird schnell der Provider eines Besseren belehren. Da auch seine gesamte Infrastruktur mit betroffen ist, bleibt dem nämlich in der Regel nichts anderes übrig, als die attackierte Domain zum Schutz seiner anderen Kunden vom Netz zu nehmen. Wie man es dreht und wendet – wer von den Shopeinnahmen lebt, wird schnell in seiner Existenz bedroht. Die Erpresser nehmen wohl gezielt kleine bis mittlere Shops ins Visier, wohl wissend, dass die oft weder über Know-how noch über die technischen und finanziellen Möglichkeiten zur Abwehr verfügen. Der schnelle Griff zur Brieftasche setzt aber, wie schon erwähnt, durch Nachforderungen möglicherweise eine böse Abwärtsspirale in Gang. Dabei muss es nicht mal sein, dass der „Ersterpresser“ sein Opfer ausbluten lässt. Man muss davon ausgehen, dass die Namen problemlos zahlender Shopbetreiber in diversen Untergrundforen auftauchen und dies Nachahmer auf den Plan ruft. Im schlimmsten Fall bekommt man es dann mit Drohungen von mehreren Seiten zu tun.
Die Dunkelziffer der bisher auf diesem Weg erpressten Shops liegt wohl mittlerweile recht hoch. Die Opfer schweigen aus Scham, aus Angst vor nachfolgenden Repressalien oder dem Vertrauensverlust der Kunden. Es bleibt zu hoffen, dass man sich in den entsprechenden Verbänden hierüber ernsthaft Gedanken macht und gemeinschaftlich technische Lösungen gegen dieses hochmoderne Raubrittertum erarbeitet. 

Sehr viel erfreulicher war mein letzter Besuch bei Google. Einen ganzen Tag durfte ich mich dort frei bewegen, zahlreiche persönliche Gespräche führen und viele Erkenntnisse und Antworten für Sie mit in diese Ausgabe nehmen. Was bei Google anders ist als bei den meisten Unternehmen, sind die Menschen dort. Ich habe versucht, etwas von diesem Spirit aufzunehmen und Ihnen einen etwas tieferen Einblick zu vermitteln, als man ihn in den meisten anderen Medien bekommt. Es ist schwer, den dort wehenden Geist in Worte zu kleiden, aber ich hoffe, dass mir das zumindest ansatzweise gelungen ist. 
Schreiben Sie mir doch einfach unter lesermail@websitebooosting.com! Ich freue mich auf Ihr Feedback!