Warum sollte man gelöschte URLs immer weiterleiten?
Und noch ein wichtiger Grund spricht für konsequentes Weiterleiten. Hat eine URL bereits Backlinks von anderen Sites bekommen, gehen die beim Löschen komplett verloren. Eine Weiterleitung leitet eben auch externe Signale um auf die neue Zielseite und „schreibt“ sie dieser gut. Gibt es keine Ersatzseite, leitet man eine URL auf die Seite, die am besten für den alten Inhalt passt. Eine generelle Weiterleitung auf die Startseite oder ein mechanisches Weiterleiten auf immer die gleiche Kategorieseite (eine Ebene höher) ist allerdings keine gute Idee. Leitet man nämlich zu viele unterschiedliche URLs auf immer das gleiche Ziel, macht Google diesen Spaß ab einem bestimmen Schwellwert nicht mehr mit und registriert statt eines Signalübertrags eine sogenannte Soft-404-Weiterleitung. Das ergibt auch Sinn, denn natürlich ist es schwer einzusehen, dass jemand so tut, als könne man den Inhalt vieler Seiten mit nur einer einzigen Seite ersetzen.
Derzeit laufen 68 Backlinks auf URLs, die nicht mehr existieren oder in Weiterleitungsketten am Ende doch auf einen 404-Fehler zeigen. Das ist schon eine nennenswerte Verschwendung von Rankingpower, die ansonsten über diese Links übertragen würde. Wenn man bedenkt, dass ein gekaufter Link in der Regel je nach Qualität einige Hundert oder durchaus über 1.000 Euro kostet, käme ein hübsches Sümmchen zusammen, wollte man die weggeworfene Power durch gekaufte Links ersetzen. Alleine 16 Backlinks zeigen zum Beispiel auf www.okenglisch.de/sicher-englisch-sprechen-im-vorstellungsgespraech.html, aber die gibt es nicht (mehr), die übertragene Power läuft also ins Nichts.
Von den 201 URLs der Domain sind derzeit aus technischer Sicht 157 indexierbar und 44 nicht. Das sind zum einen PDF und Formulare ohne Navigation, das ist in Ordnung so. Allerdings bekommen 37 mittlerweile gelöschte URLs noch Traffic über Suchtreffer. Und von den 157 URLs hat Google bisher nur 103 in den Index übernommen.
Die Google Search Console ist immer eine gute und kostenlose Anlaufstelle zur Fehlersuche. Fast jede Domain hat aus technischer Sicht Fehler. Wie in Abbildung 13 zu sehen ist, steigt derzeit die Anzahl der nicht gefundenen URLs wieder an. Weiter unten sind dann jeweils Beispiele aufgeführt. Vor allem die Fehlergründe „Nicht gefunden (404)“ und „Gecrawled – zurzeit nicht indexiert“ sollte man sich immer genau ansehen und die Fehler möglichst beheben. Generell gilt, auch immer bei Fehlerarten nachzusehen, die eine hohe Anzahl an Seiten betreffen. Meist stecken strukturelle Probleme dahinter, die sich an zentralen Stellen gut beheben lassen. Wir haben natürlich hauptsächlich Klicks und Impressions ausgewertet, geben aber hier im Bericht aus Gründen des Datenschutzes für den Betreiber selbstverständlich nur anteilige Prozentzahlen an.
Wertet man die dort verfügbaren Daten weiter aus, können sich wichtige Erkenntnisse ergeben. So zeigt eine Analyse der Länder, dass die Domain fast 85 % ihres Klicktraffics aus Deutschland bekommt, aus Österreich (6,3 %) und der Schweiz (2,4 %). Der nie ganz vermeidbare Traffic aus anderen Ländern hält sich dagegen in Grenzen. Die Klicks aus den restlichen 105 Ländern betragen in Summe weniger als 7 %. Das ist in Ordnung und üblich.