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Editorial

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass …

Facebook. Für viele online-affine Menschen ist diese Plattform aus ihrem modernen und vernetzten Leben gar nicht mehr wegzudenken. Klar ist, dass viele Informationen, die man als Nutzer dort bewusst oder unbewusst hinterlässt, zumindest zum Teil auch anderen Nutzern zur Verfügung stehen müssen. Man könnte hier sonst Freunde und Bekannte aus der realen Welt gar nicht finden und sich eben dann auch nicht elektronisch mit ihnen verbinden. Was uns wie selbstverständlich erscheint – andere bequem zu finden, wenn wir sie suchen –, macht vielen allerdings Angst. Es kann einen dort ja jeder finden und alles Mögliche über einen erfahren. Eine alte Redewendung sagt „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ und deutet darauf hin, dass es wohl menschlich ist, ohne großes Nachdenken Dinge von anderen einzufordern oder zu erwarten, die man aber selbst nicht ohne Weiteres bereit ist zu tun oder zu bieten.
Wer aufgeklärter denkt, dem wird wohl sehr wohl klar sein, dass das eine ohne das andere nicht vernünftig zu haben ist. Do ut des – ich gebe, damit Du gibst. Aber ist uns wirklich allen klar, was mit unseren teils sehr persönlichen Daten und Beziehungen auf Plattformen wie Facebook passiert? Haben wir alle die umfangreichen Richtlinien, die Rechte, Pflichten und Datenschutzbestimmungen enthalten, vor dem Anlegen eines persönlichen Profils durchgelesen? Und auch tatsächlich verstanden? Ist uns klar, dass Facebook sich darin erlaubt, unsere Daten an Dritte sauber und in maschinell verarbeitbarer Form zu liefern? Ist uns wirklich klar, dass Facebook mittlerweile technisch dazu in der Lage ist, jeden Besuch von uns auf anderen Webseiten zu tracken, wenn sie nur einen kleinen unscheinbaren Button „Gefällt mir“ von Facebook haben (den wir noch nicht einmal wahrnehmen, geschweige denn drücken müssen) und wir uns vorher in Facebook angemeldet hatten?
Allerorten ist von Bedenken gegen Facebook in datenschutzrechtlicher Hinsicht zu hören und zu lesen. Wir haben versucht, die Dinge etwas klarer werden zu lassen und sind bei unseren Recherchen und Tests auf Dinge gestoßen, die wahrscheinlich den meisten Facebook-Nutzern so nicht bewusst sein dürften. Unsere Erkenntnis: Man muss kein Paranoiker sein, um langsam, aber sicher bei Facebook ungute Gefühle zu verspüren. Facebook verwaltet unsere Freunde, Bekannten, Interessen, Bilder und viele weitere persönliche Daten. Und im Unterschied zu Google kennt Facebook unsere realen Namen, unsere Identität. Ist hier unbemerkt und schleichend eine echte Datenkrake entstanden, die ihre Fühler nach allem ausstreckt, was wir digital zu bieten haben? Was denken Sie?
Diskutieren Sie mit uns darüber auf unserem Blog auf www.websiteboosting.de/blog – nachdem Sie unsere Titelstory gelesen haben.