Website Boosting

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Editorial

Von Platzproblemen, Pinocchio und entfesseltem Datenschutz …

Ufff ... Der Titelbeitrag über die SEO-Tools hat uns diesmal arg in Beschlag genommen und unerwartet deutlich mehr Platz belegt als geplant. Daher haben wir die aktuelle Ausgabe stark erweitert – und gereicht hat es eigentlich immer noch nicht. Umgekehrt wollten wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, den wirklich umfassendsten Vergleich der wohl jemals unternommen wurde, und damit Transparenz an die Hand geben. Alle zunächst mit eingeplanten Desktop-SEO-Tools mussten wir auf die nächste Ausgabe verschieben, sodass wir uns diesmal zunächst auf alle Online-Anbieter konzentriert haben. Gerechterweise könnte man allein mit dem Review für ein einziges Tool ein ganzes Heft füllen, was natürlich illusorisch ist. Also haben wir uns auf all die Dinge konzentriert, die uns –.subjektiv.– als besonders wichtig oder erwähnenswert erschienen. Zusätzlich haben wir für Sie eine große Vergleichstabelle erstellt, die alle elf Tools strukturiert gegenüberstellt. 
Mein letztes Editorial über die zum Teil mangelnde Seriosität von SEO-Agenturen hat eine wahre Flut an persönlichen Mails an mich ausgelöst – mit zum Teil haarsträubenden Erlebnissen. Hier habe ich offenbar in ein Wespennest gestochen. Ein persönliches Learning beim Lesen dieser Beschreibungen war, dass nicht unbedingt immer die Agentur mit langer Pinocchio-Nase das Blaue vom Himmel verspricht oder Kunden bewusst über den Tisch zieht. Zum Teil klappt wohl auch die Kommunikation zwischen der Agentur und dem Kunden nicht. Zu einem großen Teil scheinen daher auch einfache Missverständnisse Auslöser für Unzufriedenheit oder gar Streit zu sein. Beide Parteien benutzen die gleichen Worte, meinen damit aber oft etwas völlig anderes. Hier sind sicher noch viel Aufklärungsarbeit und auch Professionalisierung aufseiten der Agenturen zu leisten. 
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Mich ärgern zunehmend das Rumgezicke und die schwelende Unsicherheit, die Datenschützer derzeit für Websitebetreiber publikumswirksam produzieren. Man versucht, einen Strick um den Hals des Analyse- und Trackingtools Google Analytics zu legen und droht gar mit Musterprozessen (vulgo: Schauprozess) gegen Websiteverantwortliche. Langsam müssen wir uns alle jedoch Gedanken machen, was hier tatsächlich abläuft. Man ist dabei, die notwendige Transparenz im Web in einem deutschen bzw. sogar bundeslandspezifischen Sonderweg zu erwürgen. Sollten sich einzelne Datenschützer mit ihren Vorstellungen durchsetzen, dass eine bloße IP-Adresse bereits ein personenbezogenes Datum darstellt, könnte der E-Commerce hierzulande wohl spürbar zurückgeworfen werden. Mit wund geriebenen Augen mussten wir lesen, dass Hamburgs Datenschützer, Johannes Caspar, bisher heftiger Gegner von Google Analytics, kürzlich selbst in die Schlagzeilen geriet, weil auf seinem Internetauftritt eine unzulässige Trackingsoftware (das sog. IVW-Pixel) zum Einsatz kam. Als Entschuldigung führte er an, dass ja der Anbieter der Tackingsoftware nicht konform arbeite und er schließlich nicht selbst über die technische Infrastuktur seiner Seite entscheide. Diese Argumentation würde er bei Unternehmen wohl nicht gelten lassen. Wirbeln die Datenschützer alles durcheinander, weil ihnen das technische Verständnis fehlt? Geht es ihnen nur um Aufmerksamkeit, worauf die Konzentration auf das Feindbild „Google“ schließen lassen könnte? Oder ist das Speichern von IP-Adressen tatsächlich eine für alle ernst zu nehmende Gefahr, woran das moderne Abendland unterzugehen droht? Was meinen Sie? Schreiben Sie mir, ich freue mich auf Ihre Meinung!