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Editorial

„Sie werden gar nicht gefunden …

… und wir können Ihnen helfen, in Suchmaschinen Top-Positionen zu erreichen“. So oder so ähnlich wurden dem Vernehmen nach schon viele Unternehmen telefonisch kalt kontaktiert. Uns erreichen immer mehr verzweifelte Mails und sogar Anrufe von Unternehmen, die von solchen SEO-Akquisitionsmaschinen in Mehrjahresverträge gelockt wurden und als Gegenleistung ein fragwürdiges Skript mit verstecktem Text auf die Startseite bekommen. Die Keywords werden zumeist von der Agentur vorgeschlagen und sehen für den Laien gut und wichtig aus. Nicht selten sind es allerdings Mehrwort-Kombinationen, die sehr leicht zu optimieren sind, zusätzlich aber in der Regel in dieser Kombination gar keinen nennenswerten Traffic bringen. Diese Fehlentscheidung zu korrigieren oder gar aus den recht wasserdichten Verträgen herauszukommen, ist so gut wie unmöglich. Einige dieser dubiosen SEO-Agenturen beschäftigen augenscheinlich mehr Rechtsanwälte als Programmierer. 
Wie können solche Abzocker eigentlich auf dem Markt überleben? Das liegt zu einen sicher daran, dass man in Blogs und Foren nur wenig über ihre Machenschaften liest. Sobald der Unternehmensname nämlich irgendwo in negativem Zusammenhang im Web auftaucht, bekommt der Seitenbetreiber schon nach wenigen Tagen schwere Post von deren Rechtsabteilung. Die meisten kapitulieren und ziehen ihre Beiträge zurück bzw. der Betreiber löscht sie. Wahrscheinlich wäre das sogar egal, weil gerade viele unbedarfte Mittelständler vorher gar nicht nach der Reputation der Agentur googeln. Man ist froh, dass sich da mal jemand meldet, denn man hatte das Thema Suchmaschinen ja schon länger auf der Agenda, aber halt bisher keine Zeit, sich ernsthaft darum zu kümmern. Zum anderen ist sicher auch ein Grund, dass auf dem extrem wachsenden Markt der SEO-Dienstleistungen einfach auch für unseriöse Anbieter genügend Platz ist. Ein bekannter SEO sagte mir mal, dass gute SEO-Agenturen keine Telefon-Kaltakquise machen. Die wären alle mehr als ausgelastet und kämen daher nie auf solche Ideen, über Call-Center Kunden zu „überzeugen“. Da mag vielleicht wirklich was dran sein. 
Auf die Spitze treibt es derzeit eine Agentur, die offenbar technisch überwacht, welche Unternehmen neu mit Adwords gestartet sind. Die werden dann angerufen und man redet ihnen ein, sie hätten bei der Adwords-Anmeldung einen Haken gesetzt (den es gar nicht gibt), dass sie auch im organischen Bereich weiter nach vorn kommen möchten. Dass man sich dabei am Telefon als Mitarbeiter von Google ausgibt, hilft der Glaubwürdigkeit wohl enorm. Dann folgt eine Empfehlung für eben diese Agentur, die sogar von Google dafür zertifiziert wäre. Für den organischen (unbezahlten) Bereich wohlgemerkt … Frechheit siegt. 
Brauchen wir eine Art SEO-Seriositäts-Zertifikat? Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ist an dem Thema bereits aktiv dran. Was glauben Sie? Welche Kriterien sind entscheidend? Wie kann man die schwarzen Schafe wirksam, aber rechtlich auf sicherem Weg aussortieren? Welche Eigenschaften haben gute SEO-Agenturen, die der Kunde auch erkennen kann? Schreiben Sie mir unter lesermail@websitebooosting.com! Ich freue mich auf Ihr Feedback!