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Editorial

Online-Marketing down?

Plötzlich ist alles anders. Google entfernte die bezahlten Anzeigen von der rechten Seite der Suchergebnisseiten und zeigt dafür bei Suchbegriffen in hoch kompetitiven Umfeldern vier statt drei AdWords über den unbezahlten, auch organisch genannten Treffern an. Noch am Tag des Bekanntwerdens meldeten sich Stimmen, das würde die Klickpreise deutlich nach oben treiben. Suchmaschinenoptimierer vermuteten, der Traffic aus diesem Kanal würde nun stark leiden. Auf Konferenzen wurden publikumswirksam Screenshots gezeigt, auf denen wegen der Auflösung gar keine organischen Ergebnisse mehr ohne Scrollen angezeigt wurden.

Kurz danach ist von der großen Aufregung gefühlt gar nicht mehr so viel zu spüren. AdWords-Avertiser bzw. entsprechende Agenturen melden business as usual – sprich keine spürbaren Erhöhungen der Klickpreise. Und auch von SEO-Seite gab es bei Redaktionsschluss noch keine nachvollziehbaren Einbrüche der Klickraten – zumindest nicht auf breiter Front. Ob und welche langfristigen Auswirkungen die Layoutänderungen in den Suchergebnissen haben werden, muss und wird sicher die Zeit zeigen.

Meine persönliche Vermutung ist, dass es zwar sicher bald messbare Änderungen geben wird, aber nur im sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich. Ich gehe davon aus, dass man bei Google sehr genau und mit validen Methoden testete, welche Veränderungen genau die Wegnahme der rechten Seite bei Desktop-Usern hat. Und es ist aktuell sicher unpopulär, das offen zu sagen, aber ich glaube auch nicht, dass eine Umsatzmaximierung bei AdWords der treibende Grund war. Nach wie vor steht dort die Nutzerzufriedenheit an erster Stelle. Auf die hin zu optimieren, brachte Google dahin, wo es heute ist. Ähnlich wie bei Amazon, Zalando oder Facebook schaut man als erste Kennzahl dort nicht auf den kurzfristig eingefahrenen Gewinn. Das ist uns Deutschen oft suspekt. Den Kunden/Nutzer glücklich zu machen, statt strikt auf Gewinnmaximierung hin zu optimieren? Da stimmt doch was nicht. Die lügen, machen uns nur etwas vor. Irgendwo muss es ganz sicher einen heimlichen, hinterhältigen Plan geben. Fast reflexartig vermuten wir Böses hinter solchen Entscheidungen. Userintent, -interesse und -happiness? Pah. Echt?

Was glauben Sie? Will man uns bei Google den letzten Kreuzer aus der Tasche leiern oder kann das wirklich funktionieren: Statt den Finanzbuchhalter die Kunden glücklich zu machen – und dann kommt irgendwann am Ende das Geld praktisch automatisch hinterher?

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