In der Google Search Console stellt die URL Inspection API ein nützliches und effizientes Tool dar, um im Rahmen der technischen Suchmaschinenoptimierung und des regelmäßigen SEO-Monitorings große Mengen an URLs schnell und effektiv zu überprüfen. Der folgende Beitrag von John Muñoz zeigt die Vorteile der URL Inspection API auf und gibt Ihnen konkrete Handlungsanweisungen an die Hand, wie Sie das Tool für Ihre Website nutzen können.
Die Search Console URL Inspection API von Google
Ist sie besser als SEO-Tools?
Mit der 2022 eingeführten URL Inspection API bietet Google Website-Betreibenden die Möglichkeit, ihre URL direkt über eine API zu überprüfen. Gleichzeitig gibt es auf dem Markt zahlreiche SEO-Tools, die Online-Marketer bei der Evaluierung von URLs und deren Performance bei Google unterstützen sollen.
Ist die Search Console URL Inspection API ausreichend und hat sie möglicherweise sogar Vorteile gegenüber den gängigen SEO-Tools?
URL Inspection – was wird geprüft und warum ist sie wichtig?
Bei einer URL Inspection (URL-Prüftool) über die Google Search Console wird die URL einer Website inspiziert, um zum Beispiel herauszufinden, ob sie bei Google indexiert ist. Das bedeutet, dass die Suchmaschine die Website überhaupt finden und damit auch in den Suchergebnissen (der Search Engine Result Page, kurz SERP) anzeigen kann. Eine von Google nicht indexierte Seite wird den Usern nicht angezeigt und demzufolge keinen Traffic generieren. Die Konsequenz: Es gibt keinen Umsatz, der von Google bzw. Suchmaschinen ausgeht.
Doch es gibt noch weitere Argumente, die für eine Aufnahme in den Google-Index sprechen. Zum einen misst Google die Domainqualität anhand der indexierten Seiten. Das bietet den Website-Betreibenden mehr Kontrolle. Außerdem ermöglicht erst eine Indexierung eine effiziente Nutzung des Crawling-Budgets.
Welche Merkmale überprüft Googles URL-Prüftool?
Googles Search Console URL Inspection bietet die folgenden Funktionen:
- Überprüfung des Indexstatus einer URL
- Prüfung einer Live-URL
- Beantragung der Indexierung -> wichtige Anmerkung: Diese Funktion stellt keine Garantie dar, dass Google die betreffende URL indexieren wird.
- Ansicht der betreffenden Seite, sowohl als HTML als auch gerendert
- Ansicht geladener Ressourcen (CSS, Javascript etc.) und ggf. damit einhergehend Fehler, die dabei auftreten
- Anzeige von Fehlern und möglichen manuellen Maßnahmen
- Prüfung identifizierter Canonicals (User vs. Google Canonical)
- Nutzererfahrung auf Mobilgeräten
- Validierung der Rich Snippets
Welche Möglichkeiten bietet die API?
2022 hat Google die neue URL Inspection API eingeführt. Es handelt sich um eine API für externe Anwendungen, die bereits bei vielen SEO-Tools zum Einsatz kommt. Die Schnittstelle ermöglicht den programmatischen Zugriff auf dieselben Informationen aus der Google Search Console URL Inspection.
Dabei sind bis zu 2.000 Abfragen pro Tag und 600 Anfragen pro Minute pro Property möglich (Stand: Februar 2023).
Die Schnittstelle kann einerseits von externen Tools genutzt werden, andererseits haben auch Website-Betreibende die Möglichkeit, Abfragen direkt durchzuführen.
Mit Googles URL Inspection API die URL prüfen: So geht’s
Zur URL Inspection gelangt man direkt über die Search Console. Nachdem man in der Suchleiste die zu überprüfende URL eingegeben hat, zeigt die Google Search Console einen Überblick über die Ergebnisse an (wie in Abbildung 1 zu sehen).
Zu sehen ist unter anderem, ob die Seite sich im Google-Index befindet und ob sie auf mobilen Endgeräten nutzbar ist. Fallen dem Tool Probleme oder Verbesserungsvorschläge auf, werden diese ebenfalls angezeigt. Wurde die Seite bereits überarbeitet und hat sich stark seit dem letzten Crawl verändert, kann eine Indexierung bzw. ein erneuter Crawl angefordert werden, wobei es keine Garantie auf Indexierung gibt.
Was sind die Anwendungsfälle für SEO-Manager?
Die Google Search Console URL Inspection API kann sowohl für technische SEO-Checks als auch fürs regelmäßige SEO-Monitoring eingesetzt werden.
Im Bereich der technischen Suchmaschinenoptimierung bietet sich das Tool für Deep-Dive-Analysen von Sitemaps bzw. Business-URLs (für Website-Betreibende als wichtig identifizierte URLs) an, insbesondere um eine Priorisierung für die weitere Strategie herzustellen. Außerdem können damit unkontrollierte URLs geprüft und ineffiziente URLs identifiziert werden.
Das SEO-Monitoring kann mithilfe der Schnittstelle automatisiert und im Bulk erfolgen. Insbesondere kann man mithilfe der URL Inspection API:
- den Indexstatus einer URL prüfen, zum Beispiel die URLs einer Keyword Map.
- Crawling Issues identifizieren, zum Beispiel wenn URLs länger nicht gecrawlt werden.
- einen Check der eigenen vs. der von Google erkannten Canonicals durchführen.
- Covering Stage erkennen: von Google gefunden, aber nicht indexiert.
- einen Sitemap-Check durchführen: Welche Sitemaps hat Google gefunden?
- Crawling Issues (robots.txt Issues) erkennen.
- Crawling-Fehlermeldungen erhalten.
- Rich-Snippet-Fehler überwachen.
- Mobile-Friendly-Fehler erkennen.
Welche Tools und Skripte stehen Website-Betreibenden zur Verfügung?
Verschiedene Tools machen sich die Google Search Console URL Inspection API zunutze, um entsprechende SEO-Analysen durchzuführen, darunter:
- Screaming Frog SEO Spider [ab 16.6 Update]
- Sitebulb [ab Version 5.7]
- Google Index Inspection API Node.js script by Jose Luis Hernando (http://einfach.st/jilhernando)
- Google Apps Scripts mit GSC Inspection API von Digital Loop (http://einfach.st/digitalloopskript)
Die Low-Code-Lösung für SEOs: Google Apps Scripts
Google Apps Scripts sind Teil der Google-Workspace-Suite, funktionieren serverless und erfordern nur einige JavaScript-Kenntnisse – sind also insbesondere für all jene geeignet, die im SEO-Bereich arbeiten und keine vertieften Programmierkenntnisse besitzen. Mit nur wenig Programmieraufwand kann man eigene Funktionen, Formulare und Menüs sowie Webapplikationen und Google-Add-ons erstellen. Für SEO- und Marketing-Manager ist die native Integration mit Google Sheets, das Lieblings-Interface für Marketer, sehr interessant. In Apps Scripts lassen sich APIs ansprechen und eigene JS-Funktionen wie gewohnt mit typischen Google-Sheets-Formeln (wie in Abbildung 2 zu sehen) verwenden.
Mehr Infos zu Apps Scripts finden Sie direkt bei Google unter developers.google.com/apps-script?hl=de.
Google Apps Scripts Prototyp mit GSC Inspection API
Im Folgenden (wie in Abbildung 3 zu sehen) wird ein Prototyp auf Basis der Search Console Inspection API und Google Sheets gezeigt.
Für eine detaillierte Einführung in die Benutzung der Google Sheets befindet sich im Blatt „Anleitung“ eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um diese einzurichten und zu benutzen. In dem Template können die URLs hinterlegt und ein Check über die Inspection API gestartet werden. Die Daten füllen sich (wie in Abbildung 4 zu sehen) in den jeweiligen Spalten.
Zusätzlich gibt es in dem Prototyp die Möglichkeit, URLs aus der Sitemap herunterzuladen, wie auch Daten aus der Google Search Analytics API zu bekommen, z. B. damit die URLs nach Klicks oder Impressions priorisiert werden können.
Der Prototyp kann dupliziert und frei benutzt oder auch erweitert werden.
Anmerkung: Um das Template zu nutzen, muss vorab ein API Key aus der Google Cloud Console, der mit dem korrekten Rechnungskonto verbunden ist, hinterlegt werden. Unter der folgenden URL befindet sich eine Anleitung, wie die API aktiviert wird und wie man die notwendigen Zugangsdaten bekommt: einfach.st/searchapis3.
Fazit: URL Inspection API bringt Zeitersparnis und Effizienzboost
Geschickt in den eigenen SEO-Workflows eingesetzt, ist Googles Search Console URL Inspection API ein nützliches Tool, um automatisiert wichtige URLs zu überwachen, aber auch das Tool der Wahl, wenn man viele URLs hat, wie es zum Beispiel im E-Commerce typisch ist – das spart insbesondere beim regelmäßigen SEO-Monitoring viel Zeit.
Für die konkrete Nutzung der Schnittstelle sind bereits einige frei verfügbare Tools online zu finden, aber auch mit Google Apps Scripts ist die API leicht nutzbar und bietet den großen Vorteil, dass in Google Sheets die URLs mit Daten aus unterschiedlichen Datenquellen angereichert werden können.