Standpunkt von Markus Zarte
Warum ich mich vor über zehn Jahren auf WordPress (WP) spezialisiert habe? Ich habe zuvor mit Typo3 gearbeitet und bin immer wieder auf Probleme mit schwierigen, nicht zeitgemäßen Lösungsansätzen gestoßen. Eine Designvorlage musste kompliziert eingebunden werden und das Backend ist alles andere als selbsterklärend. Dabei sind die Kosten für Unternehmen, die TYPO3 einsetzen wollen, immens. Dies alles waren Gründe, um auf WordPress umzusteigen. Dort sieht alles ganz anders aus.
Hier ein paar Fakten zum Start: Immer mehr kleine und mittelgroße Unternehmen setzen auf WordPress als Basis ihrer Websites. Der Marktanteil von WordPress bei den Content-Management-Systemen liegt bei ca. 60 Prozent. TYPO3 erreicht gerade mal etwa 6 Prozent. Laut WordPress.org verwenden über 60 Millionen Menschen WP als virtuelles Zuhause ihrer Website. Jeden Tag gehen etwa 500 Websites, die auf WP basieren, an den Start. Allein die aktuelle Version 5.7 wurde über 63 Millionen Mal heruntergeladen (Stand 06/2021).
Schnell installiert und einfach im Handling
Die Grundversion von WordPress lässt sich mit wenigen Klicks installieren und ohne Programmierkenntnisse professionell bedienen. Das System ist im Grunde selbsterklärend. Die Einarbeitung – auch durch Laien – gelingt in wenigen Stunden. Der laufende Betrieb, das Einspielen von Updates sowie die regelmäßige Wartung gehen einfach von der Hand, lassen sich mit geringem Aufwand durchführen und sind im Gegensatz zu TYPO3 recht einfach.
Einfache Erweiterung des Systems
In der Basisversion ist WordPress für den Betrieb einer Website und/oder eines Blogs ausgelegt. Um unterschiedliche Anforderungen, wie beispielsweise die Anbindung eines Shopsystems, in WP abbilden zu können, gibt es die Möglichkeit, sogenannte Plug-ins zu installieren. Dabei kann man auf eine riesige Anzahl kostenloser und kostenpflichtiger Erweiterungen zugreifen. Allein das offizielle WordPress-Plug-in Directory enthält über 55.000 kostenlose Plug-ins. Mit diesen kleinen Helferlein lassen sich alle erdenklichen Ideen umsetzen und die WordPress-Installation ordentlich aufrüsten.
Große Auswahl beim Design
Neben einem schicken Layout ist es heute wichtiger denn je, dass die eigene Website auf unterschiedlichen Geräten wie Smartphones, Tablets und Rechnern eine gute Figur macht und sich dem jeweiligen Ausgabegerät anpasst. Dafür gibt es für WordPress zahlreiche vorgefertigte Designs (in WordPress Themes genannt) – auch hier kostenlos und kostenpflichtig. Die kostenpflichtigen Varianten verfügen meist über deutlich mehr Features als die kostenlosen Themes. Ein zeitgemäßes Design lässt sich in WordPress aber auch mit einem sogenannten Visual Composer (der Platzhirsch hier: Elementor) per Drag-and-drop zusammenstellen. Mit ein wenig grafischem Gespür und minimalen HTML/CSS-Kenntnissen lässt sich in kurzer Zeit eine ansehnliche Website erstellen. Auch das sieht bei TYPO3 anders aus. Meist muss für TYPO3 ein entsprechendes Layout programmiert werden. Das dauert nicht nur lange, sondern kostet auch deutlich mehr.
Kosten
Da das Content-Management-System WordPress (wie auch TYPO3) in der Grundversion als Open-Source-Lösung angeboten wird, entstehen erst einmal keine Kosten. Der preisliche Unterschied ergibt sich bei der Einrichtung des Systems und dessen Betrieb. Hier punktet klar WordPress. Der Zeitaufwand, um die neue Website an den Start zu bringen, ist überschaubar. Aber auch die regelmäßige Wartung und Pflege der Website kostet bei WordPress deutlich weniger. So lässt sich mit wenig Budget eine sichere Installation betreiben. Auch Updates sind bei TYPO3 komplizierter und damit kostspieliger.
Ist WordPress sicher?
Oft hört man, dass TYPO3 das Bollwerk für Websites sei. Das mag sein. Doch steht einem einfachen Betrieb auch hier wieder die Komplexität im Weg. Durch die weite Verbreitung von WordPress ist das System oft das Ziel von Hackerangriffen. In den vergangenen Jahren hat WP bei den Sicherheitsstandards ordentlich zugelegt. Die Entwickler erkennen schnell existierende Lücken und geben entsprechende Updates heraus. Auch mit Plug-ins wie beispielsweise Wordfence Security oder Sucuri Security lässt sich zusätzlich viel erreichen und die Website sicher wie Fort Knox machen.
Suchmaschinenoptimierung
Wer weit oben bei Google gefunden werden möchte, hat mit WordPress ein einfaches, aber effektives Content-Management-System an der Hand. Google liebt WordPress. Das ist nicht verwunderlich, da Inhalte schnell geladen und für die Suchmaschine bereitgestellt werden. Um eine fundierte Suchmaschinenoptimierung betreiben zu können, wird ebenfalls auf ein Plug-in gesetzt. Egal ob RankMath oder YOAST SEO, beide Erweiterungen bieten in der kostenlosen Version alles, was für eine gute Position in Google benötigt wird.
Bei TYPO3 sieht das in der Regel anders aus. Um eine gute Optimierung zu erreichen, muss das System oft angepasst werden. Aber wer will schon seine Zeit mit der Einrichtung verschwenden, wenn er sie in die Optimierung stecken kann.
Fazit: Wenn Sie Zeit und Geld im Überfluss haben, dann setzen Sie gerne auf TYPO3. In allen anderen Fällen empfehle ich WordPress. Damit lassen sich zeitgemäße, schicke und für alle Geräte angepasste Websites, Blogs und Shops erstellen, mit wenig Aufwand und einem überschaubaren Budget.