Sicher, es ist für eine Suchmaschine etwas schwerer, eine Manipulation zu erkennen, wenn die Ankertexte nicht gleich den Anschein von SEO-Arbeit erwecken und die Linkquellen durchaus eine Relevanz zur Zielseite haben, doch spätestens auf den zweiten Blick wird hier klar, dass hinter dem „da“-Linker ein SEO steckt.
Einen natürlichen Ankertext macht letztendlich nicht allein der Ankertext aus. Natürlich wird dieser nur, wenn sowohl Ankertext als auch Linkziel im Kontext Sinn ergeben. So wäre ein Link auf einen Versicherungsanbieter mit dem Ankertext „hier“ nicht natürlich, wenn das Wort aus dem Satz „meine neuen Laufschuhe habe ich hier gekauft“ heraus verlinkt würde.
Mehr Variation im Ankertextmix erreichen
Wenn Sie sich vor Augen führen, wie ein durchschnittlicher Mensch den Inhalt Ihrer Webseiten beschreiben würde, sind Sie natürlichen Ankertexten schon wesentlich nähergekommen. Gehen Sie zudem mit der Maxime an das Thema Offpage-Optimierung heran, dass nicht der Link, sondern die Zielgruppenansprache das Ziel Ihrer Aktivität ist, kommen Sie einem natürlichen Ankertextmix noch näher. Als Inspirationen für die Gestaltung von Ankertexten können die folgenden Beispiele dienen. Die unterstrichenen Worte stellen dabei die Ankertexte dar.
Zitate
Diese Art der Verlinkung findet häufig Anwendung in Blogs, da diese andere Blogs und Blogger zitieren und als Quelle angeben. Als Ankertext wir i. d. R. der Autor, die Domain oder beides zusammen verwendet. Auch Ankertextvarianten mit „hier“, „weiterlesen“ etc. finden häufig Anwendung.
- … so die Versicherungsexperten der XYZ GmbH.
- … hat die XYZ GmbH herausgefunden.
- ... gefunden auf XYZ.de.
- … schreiben die Experten hier.
Domain- und Brandlinks
In der klassischen und Online-PR-Arbeit (Reputationsmarketing) werden hochwertige Inhalte erstellt und eine thematische Autorität ausgebildet. Hier ist es gebräuchlich, eine Domain und eine direkte URL anzugeben. Beispielsweise so:
- … gesehen auf XYZ.de.
- … gibt es beispielsweise auf XYZ.de.
- … erhalten Sie bei Anbietern wie XYZ.de.
Quellenangabe
Diese Methode wird vor allem in Fachbüchern, wissenschaftlichen und Abschlussarbeiten angewandt. Am Ende des Beitrags werden Quellen oder zusätzliche Informationen zum Beitragsthema unter einer Zwischenüberschrift zusammengefasst. „Weiterführende Informationen zum Beitrag“, „Quellen“ etc. sind nur drei von zahlreichen Möglichkeiten. Hinzu kommt, dass hier zusätzlich passende interne sowie Trustlinks (zusätzliche Links in einem Beitrag auf andere URLs, die die Authentizität des Artikels erhöhen sollen) mit eingebunden werden können.
- Exakte Überschrift des verlinkenden Beitrags
- Titel der verlinkten Website
- Individuelle Zusammenfassung der Ziel-URL
- Verlinkung mit URL als Ankertext
Phrasen
Hiermit ist die Verlinkung von ganzen Sätzen, Nebensätzen oder Satzteilen gemeint. Hier finden die sogenannten Compound-Ankertexte ihre Anwendung, also Ankertexte, die eine optimierte Suchanfrage enthalten und um weitere Worte ergänzt werden. Bei dieser Art der Verlinkung ist jedoch darauf zu achten, dass der Ankertext wenig werblichen Charakter hat, da es andernfalls verdächtig nach manipulativer Linkplatzierung aussieht.
- … zu diesem Thema eine Infografik veröffentlicht, die aufzeigt …
- … die Versicherungsexperten sind sich einig, dass jeder Autofahrer eine Kfz-Versicherung benötigt.
- … eine Kfz-Haftpflichtversicherung, die gesetzlich vorgeschrieben ist, ist ein Teil der Autoversicherung.
Weitere Möglichkeiten, um eine möglichst hohe Varianz zu erreichen, wären beispielsweise die Verlinkungen aus einer Bildunterschrift, die Verlinkung von Bildern und die Nutzung des damit zusammenhängenden Alt-Tags oder die reine Angabe der Ziel-URL. Seien Sie also variabel bei der Wahl des Schemas und der Ankertexte.
Doch was können Sie unternehmen, wenn Google der Ansicht ist, dass Ihre Website gegen die Richtlinien verstößt, und bereits eine manuelle Maßnahme vorliegt?
Manuelle Maßnahme wegen unnatürlicher Links
Google hat „zugeschlagen“ und Sie mit einer Meldung über unnatürliche Links „beglückt“? Dann ist es spätestens jetzt Zeit zu handeln. Es mag der Fall sein, dass Sie als Website-Inhaber nichts von Verstößen gegen die Google-Richtlinien gewusst haben, allerdings ist das für Google unerheblich. Für den Suchmaschinenkonzern ist immer der Inhaber einer Website für jegliche Aktivitäten verantwortlich.
Einfach aussitzen sollten Sie eine manuelle Maßnahme definitiv nicht. Allerdings kann der Einfluss einer manuellen Maßnahme auf den Traffic über die unbezahlte Suche ganz unterschiedlich sein. Mal sind zunächst wenige bis keine Veränderungen feststellbar, bei anderen Websites geht es innerhalb weniger Tage nach Zusendung der Nachricht mit dem Google-Traffic rapide bergab.
Wichtig: Beim Vorliegen einer manuellen Maßnahme sollten Sie schlechte Links identifizieren und diese möglichst schnell entfernen (lassen).
1. Unnatürliche Links identifizieren
An erster Stelle steht die Überprüfung, Bewertung und Dokumentation jedes einzelnen Links. Ein Anhaltspunkt sind die Linkdaten der Google-Webmaster-Tools. Diese finden Sie unter „Suchanfragen“ und dort unter der Funktion „Links zu Ihrer Website“. Laden Sie sich unter „Wer erstellt die meisten Links“ die Daten unter „Aktuelle Links“ herunter. Leider stellt Ihnen Google kein vollständiges Linkprofil Ihrer Website bereit. Aus unserer Erfahrung ist es mehr als empfehlenswert, auf weitere Linkquellen zurückzugreifen.
Erstellen Sie sich eine möglichst umfassende Liste auf Ihre Website verweisender Verlinkungen. Haben Sie noch eigene Daten vorliegen? Wie sieht es beispielsweise mit Referrer-Daten aus Ihrer Webanalyse-Software aus? Kombinieren Sie diese Daten und machen Sie sich an die Arbeit.
Im Prinzip sollten alle manipulativ gesetzten Links entfernt oder durch das Setzen des Nofollow-Attributes entwertet werden. Im Zweifelsfall stellt man sich bei der Bewertung die Fragen: „Braucht die Welt diesen Link?“ „Hätte ich diesen Link auch dann gern, wenn er für die Suchmaschinenoptimierung irrelevant wäre?“ „Lässt der Ankertext die Vermutung aufkommen, dass hier gezielt optimiert wurde?“
2. Links abbauen
Wenn Sie die manipulierten Links identifiziert haben, geht es an den Abbau. Schreiben Sie den jeweiligen Webmaster an und bitten Sie ihn höflich, den Verweis zu entfernen. Eine Kontaktaufnahme per Telefon ist oftmals der schnellere Weg. Zudem sollte diese Arbeit ausreichend dokumentiert werden, um nicht den Überblick zu verlieren.
3. Links für ungültig erklären
Da es manchmal nicht möglich ist, eine gesetzte Verlinkung zu entfernen, kann ein Link über das sogenannte Disavow-Tool entwertet werden. Dieses Tool ist in den Google-Webmaster-Tools enthalten.
Sie können über das Tool wahlweise einzelne Links durch Nennung der verlinkenden URL entwerten lassen oder durch die Verwendung des Operators domain:name-der-domain.tld gleich alle auf Ihre Website verweisenden Links der Domain entwerten. In den meisten Fällen macht die Verwendung des Domain-Operators mehr Sinn, da Links vor allem in Blogs unter vielen verschiedenen URLs auftauchen können.