Interview mit Marcus Tober und Dr. Horst Joepen, Searchmetrics GmbH

Website Boosting: Der Name Marcus Tober ist in der SEO-Szene mittlerweile ein fester Begriff. Wie ist bei dir damals überhaupt die Idee entstanden, ein Unternehmen für SEO-Software zu gründen?
Marcus Tober: Die Idee für ein integriertes SEO-Tool hatte ich schon ziemlich lange. Einzelne SEO-Tools habe ich auch in meiner Diplomarbeit behandelt. Aus dieser ist die Tool-Sammlung linkvendor.com hervorgegangen. Und dann stellte sich für mich die Frage, wie ich weitermachen kann. Obwohl ich mich schon seit dem Jahr 2001 mit dem Thema beschäftigte und für mich klar war, dass das mein Steckenpferd ist, habe ich erst 2005 mit SEO Solutions den Weg in die Selbstständigkeit gewagt.

Jedes Start-up erlebt Höhen und Tiefen. Auf welche Probleme und Schwierigkeiten bist du bei der Gründung und in der Startphase gestoßen?
MT: Bei der Gründung haben wir vom Inkubator-Konzept von Holtzbrinc k profitiert, die als Seed-Investor das Geld für die Searchmetrics GmbH und die Grundlage für unsere Organisation gegeben haben – das passte, da ich mich lieber aufs Entwickeln konzentrieren wollte und nicht auf Verträge und Vertrieb. Aber beim Wachstum von einigen wenigen Mitarbeitern auf inzwischen fast 70 kann man nicht nur viel mehr und schneller entwickeln, sondern es fällt auch immer eine Menge an Koordinierungsaufwand, Administration und vieles andere an. Und natürlich muss sich auch das Geschäft planmäßig entwickeln, damit man den ganzen Aufwand bezahlen kann. Die Steigerung der Verfügbarkeit, der Datenqualität, und die Skalierung des Systems für die immer größer werdenden Datenmengen und Nutzerzahlen sind weitere Herausforderungen. Daneben stehen natürlich die Suchmaschinen nicht still und konfrontieren uns regelmäßig mit Änderungen, auf die wir schnell reagieren müssen.

In den USA gibt es ja schon seit Langem SEO-Software. Was hat dir denn den Mut gegeben, eine speziell deutsche SEO-Software für den deutschsprachigen Markt zu entwickeln? Was wolltest du besser bzw. anders machen?
MT: Die US-Tools waren bis vor Kurzem immer nur „Punktlösungen“ – viele davon auch als Freeware oder für 99 $ im Monat. Das gab es in Deutschland auch schon lange. Warum also nicht einen Schritt weiter gehen und das ganze integrieren und für professionelle Anwender und Unternehmen anbieten? Dass der Markt da war, wusste ich ja bereits durch das große Interesse an Linkvendor. Auch das Interesse an SEO im Allgemeinen stieg immer weiter. Und nach uns haben ja auch andere die Idee aufgenommen, sodass es inzwischen einen gesunden Wettbewerb gibt – und den gibt es bekanntlich nur, wo auch ein Markt ist.

Welche Technologie und Entwicklung steckt hinter der Searchmetrics-Suite? Marcus, vielleicht kannst du unseren Lesern da einen kleinen Einblick geben?
MT: Es geht bei uns ja nicht nur um die Bestimmung von SERPS-Positionen für eine sehr große Menge von Keywords, sondern auch um das Crawlen von Webseiten für On-Page-SEO-Checks der Seiten für unseren Audit-Score und um das Crawlen von Linkstrukturen für den Aufbau und die Pflege unserer eigenen Backlink-Datenbank. Das Crawlen übernehmen unsere Server zentral aus einem Rechenzentrum. Für die Keyword-Datenbank unterhalten wir ein aufwendiges dezentrales Netzwerk von Agenten, die uns einen kontinuierlichen Strom von aktuellen Suchmaschinen-Abfragen zuleiten. Man kann sich sicher auch vorstellen, dass wir gute Kunden eines Storage-Herstellers sind. 

Herr Joepen, wie ist das Unternehmen heute aufgestellt und wie soll es denn strategisch weitergehen mit der Searchmetrics GmbH?
Horst Joepen: Es ist unglaublich, wie schnell wir gewachsen sind. Seit Mitte des Jahres haben wir unser Geschäft auch international ausgeweitet. In den USA und Großbritannien kümmern sich vier neue Mitarbeiter um den Vertrieb unserer Produkte. Dafür gehen wir auch regelmäßig auf Search-Marketing-Konferenzen wie die SES und die SMX als Aussteller und mit Konferenzbeiträgen.
Wir werden in der Zukunft personell nicht mehr ganz so stark weiterwachsen und uns auf den Ausbau unserer Partnerschaften mit Online-Agenturen konzentrieren. Das wird uns auch helfen, in weiteren Ländern Fuß zu fassen, die für ein eigenes Team als Markt zu klein sind. Wir werden auch weiter auf Qualität und führende Technologie setzen – der Aufwand für gute und umfassende SEO-Software wird weiter steigen und wir wollen einer der wenigen Hersteller sein, die das verlässlich auch für große Agenturen und Unternehmen weltweit anbieten. Und ich bin sicher, dass sich Marcus und sein Entwicklerteam auch weiterhin die coolsten Features und Auswertungen einfallen lassen, mit denen wir weiter ganz vorne im Markt mitmischen und die den Suite-Anwendern Traffic- und Umsatzpotenziale für ihre Webseiten aufzeigen.

Worin unterscheidet sich eure Suite denn heute im Kern von anderen SEO-Tools?
HJ: Der wichtigste Unterschied ist, dass wir als einziger Anbieter weltweit alle Phasen des SEO-Kreislaufs abdecken. Dazu gehören auch ein On-Page-Check aller SEO-relevanten Faktoren und ein gutes automatisiertes Reporting, nicht nur Keyword-Daten und Backlinks. Bei der Qualität der Keyword- und Backlink-Datenbank unterscheiden wir uns deutlich – hier nehmen es etliche Anbieter mit garantierten Update-Zyklen nicht so genau und es schlummern häufig veraltete Daten darin, die die Ergebnisse verzerren.

Vielen Dank für dieses Gespräch!