UX-Strategie

Selten ist der enge Zusammenhang zwischen Geschäfts-(Modell-)Innovation bei digitalen Produkten und der User Experience so stringent und strukturiert dargestellt. Eingebunden in die vier Aspekte „Geschäftsstrategie“, „Wertinnovation“, „Validierte Nutzerforschung“ und „Reibungslose UX“ wird in neun Kapiteln aufgezeigt, wie man von einem Blockbuster-Nutzenversprechen und einer geeigneten Wettbewerbs- und Konkurrenzanalyse über ein Storyboarding und Prototypen zur Nutzerforschung und dann zum Growth gelangt. Immer wieder mit Grafiken, Tabellen und Screenshots unterlegt sowie leicht lesbar mit Tipps und kleinen Kochbuchanleitungen wird der Leser durch die Materie – in diesem Fall besser durch die Bits – der digitalen Lösung geführt. Tinder und seine verschiedenen Wettbewerber, die sich dann doch klar unterscheiden, ist nur eines von sehr vielen Beispielen, an denen das Geschriebene erläutert und verdeutlicht wird. Oder eine Site-Map vor und nach dem Umstieg auf Lean-Ansätze, die auf einen Blick die Vorteile aufzeigt. Auch die Aktualität wird an vielen Stellen deutlich, nicht nur bei der „Zeitleiste März 2020“ und der damit eigenen Erfahrung der Autorin, ursprünglich persönlich durchzuführende Nutzerforschungen nun online ausführen zu müssen. Kleiner Wermutstropfen, aber eben kein echter Error: Vielleicht liegt es an der Übersetzung, vielleicht aber auch an unterschiedlichen Auslegungen, aber einige der verwendeten Begrifflichkeiten könnte man diskutieren: Das Business Model Canvas ist normal nicht in der Geschäftsstrategie verortet und Nuggets bleiben Nuggets, auch nach der „Google Translate“. (Michael Müßig)

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