UX-Design überzeugend vermitteln

Gute Leistung zu erbringen, bedeutet noch lange nicht, dass man diese gute Leistung auch vermitteln kann. Dies gilt für viele Themen und Fachgebiete, aber ganz besonders für Design. Denn Design kann ja bekanntermaßen jeder. Tom Greever hat die Frage „Wie kommuniziere ich meine Gestaltungsideen“ im Umfang eines ganzen Buchs beantwortet bzw. die vielen Antworten darin versteckt. Es geht um Meetings und um Stakeholder, um innere Haltung und um Botschaften, aber es geht auch um den Umgang mit Änderungen, denn die wird es auch trotz besserer Argumentationsketten geben. Und Design ist ja immer subjektiv. Umso wichtiger ist es – und das stellt Greever sehr gut heraus – dass man die Entwürfe erfolgreich präsentiert und damit die einflussnehmenden Personen für sich gewinnt. Aber welcher Designer hat schon eine Empathy Map für die Stakeholder seines Auftrages erstellt? Oder sich explizit Gedanken über den Titel eines Meetings gemacht? Allerdings finden sich auch viele Allgemeinplätze der Gesprächsführung („Notizen machen“, „Stellen Sie Fragen“) und der Verhandlungstechnik („Schlagen Sie Alternativen vor“) in diesem Buch. Aber es soll ja ein durchgängiger Ansatz aufgezeigt werden, wie Designer zukünftig mit anderen über ihr Design, ihre Perspektive, ihre Lösung sprechen könnten – und vielleicht auch sollten. Und dabei insbesondere auch das Feedback all der Beteiligten und Betroffenen einfordern, aufnehmen und umsetzen. Und da zu einer erfolgreichen Vermittlung immer mehrere Seiten gehören, wird auch die Leserschaft breit zu definieren sein: Jeder, der mit Produkt-, Software- oder Markendesign zu tun hat. Und damit auch Product Owner, Führungskräfte und Entwickler. (Michael Müßig)

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