TikTok-Marketing

Ja, es gibt schon Bücher über TikTok. Manche eher als Nebenprodukt wie „Kochen wie auf TikTok“ oder Romane wie „Twisted Game: TikTok made me buy it“. Aber noch ist die Zahl der verfügbaren Fachliteratur für Marketing und Influencer überschaubar. Jetzt besteht aber das Problem, dass der Rezensent altersmäßig etwas oberhalb der typischen TikTok-User liegt und aufgrund der erstmaligen tiefen Beschäftigung mit diesem chinesischen Social Network vor vielen Fragen steht: Darf man überhaupt noch, wenn allerorts die Abhängigkeit von China diskutiert wird? Kann man wirklich, wenn das Suchtpotenzial der Kurzvideos als Fakt angesehen wird? Ist das überhaupt ein seriöser Kanal für seriöse Unternehmen? Wer den Kurzvideokanal zu schnell als „Girlie-Spielzeug“ abtut, der verkennt, dass dieses soziale Netzwerk 2021 Google als beliebteste Onlinedomain abgelöst hat. Verkennt das rasante Wachstum und macht sich keine echte Vorstellung, dass nicht nur Zahnärzte, Barbiere und Rechtsanwältinnen, sondern auch schon viele Konzerne hier unterwegs sind. Einzige Bedingung: Die Zielgruppe sollte unter 35 Jahre alt sein. Dieser mobile Online-Kanal wird also bei Rollatoren und Haftcreme sicher versagen. Und wenn man solche Produkte oder Dienstleistungen auch noch gut in Kurzvideos und Stories verpacken kann: Dann aber los! Dann hilft Anja Spägele mit einem – für den Rheinwerkverlag im Bereich von Social Media ja bestens eingespielten – Kochbuch in Schritt-für-Schritt-Bauweise perfekt, sich in das Thema einzudenken und einzuarbeiten. Viele Beispiele, Checklisten und Tipps helfen, den Überblick zu bewahren. Der Rest ist dann „hineindenken“ in das Medium, und dazu helfen – wie auch dem Rezensenten – der eigene Account und die Hoffnung, nicht auf #CringeTok zu landen. (Michael Müßig)

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