Nachhaltige Websites

Torsten Beyer weiß, wovon er schreibt. Er weiß aber auch, wie man richtig gut strukturiert. Und er weiß – was bei diesem Thema wichtig und selten ist –, wie er die Problematik darstellen, die Auswirkungen aufzeigen kann, ohne mit ständig erhobenem Zeigefinger und Verbotsforderungen den Leser zu verärgern. Der Aufbau ist ganz klar strukturiert: Was bedeutet Nachhaltigkeit im Internet? Wie kann man Websites prüfen? Und wie kann man sie optimieren? Die 17 Nachhaltigkeitsziele fehlen in keinem Buch über das Rahmenthema, CDR als Corporate Digital Responsibility und das Sustainable Web Manifesto sind eher Insidern bekannt. Das Kapitel mit den Detailinformationen zu den Prüfungen der eigenen Website startet mit einer sachlichen Darstellung über die Treiber der CO2-Emissionen, den Problemen bei exakten Ermittlungen und wichtige Hintergründe zu CO2-Äquivalenten. Man muss ja wissen, was man warum wie messen sollte und kann. Danach folgen griffige Beschreibungen zu elf Tools und Anknüpfungspunkten, um die eigenen Werte abzuschätzen und zu berechnen. Das dritte Kapitel sollte eigentlich Pflicht sein für alle Webentwickler. „Build in“-Nachhaltigkeit, also „nachhaltig by Design“ ist ja immer besser, als später umständlich Werte zu reduzieren. Bilder und Animationen, Videos und Audios, PDF-Dateien und StyleSheets: Zu jedem Thema werden klare Tipps und umsetzbare Vorschläge aufgezeigt. Beyer schafft es, ohne belehrend zu wirken, zu verdeutlichen, dass die vielen kleinen Veränderungen und Aufmerksamkeiten aufgrund der großen Menge an wiederholtem Auftreten auch große Effekte bringen. Auch wenn zum Start nur die Datenübertragungsmenge bei Bildern auf einer Website ohne optische Auswirkung reduziert wird. (Michael Müßig)

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