Innovationsräume – Raumkonzepte für agile Teams

„Raum für Innovation“ wünschen sich sicher viele – ob Mitarbeiter oder Unternehmer. Die Restriktionen sind vielfältig: Zeit, Strukturen, geeignete Mitarbeiter und manchmal ganz lapidar Platz, also ein Raum oder Zimmer, Bereich oder ganzes Haus, in dem man motiviert und inspiriert, aber eben auch strukturiert und kreativ an den Themen und Ideen der Zukunft arbeitet. Dieser Aspekt ist sicher ein Buch wert und der Titel verspricht hier vieles. Allerdings ist der kritische Leser schon verwirrt, wenn allgemein anerkannte Gliederungsprinzipien (wo es ein 1.3.1 gibt, da gibt es auch ein 1.3.2) mehrfach missachtet werden. Und wenn da eine der vier Hauptüberschriften lautet: „Können Wissenschaftler das perfekte Büro entwickeln?“, wird die Diskrepanz schon sehr deutlich. Denn auch Büro ist nicht das, was man klassisch als Brutstätte der Innovation bezeichnen würde. Und auch ganzseitige Darstellungen über die Stuhl- und Tischanordnung von Blocktafel, parlamentarischer Bestuhlung und „Bankett“ sind vom vermuteten und erhofften Inhalt weit entfernt. Hilfreich sind allerdings die bebilderten Beispiele aus meist großen Unternehmen, die die dort implementierten Lösungen erläutern. Wer also übrige 40 Euro ausgeben möchte, um zu erfahren, dass „ein guter Kaffee oder Tee ... für eine angenehme, gastfreundliche Atmosphäre [sorgt]“, der erhält eine bunte Zusammenstellung unterschiedlichster Aspekte im Spannungsfeld Innenarchitektur und Innovation. Und vielleicht auch eine Anregung für eigenes Gestalten. Eventuell wird aber in einer 2. Auflage das Thema wirklich vertieft und strukturiert – dann würde es eine Lücke füllen. (Michael Müßig)

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