Innovation – 99½ effiziente Tools

Ein Nachschlagewerk? Ein Methodenbaukasten? Eine eigene Methodik? Die 11½ Regeln für kreative Manager von Robert Sutton könnten einen Anhaltspunkt geben. Aber es wird nur sehr zögerlich klar, dass der Autor wirklich nur 99 (zählbar oder nummeriert sind sie allerdings nicht) Tools unterschiedlichster Komplexität in fünf von ihm selbst definierte Phasen – Prepare, Initiate, Ideate, Generate und Iterate – einordnet und prägnant beschreibt. Da findet man die Delphi-Methode neben dem Value-Proposition-Design, „Spin-offs“ neben der Potenzialpyramide, Cognitive Map neben „5 Why“. Dies gelingt optisch und sprachlich sehr gut, bezüglich der Tiefe und der Struktur der Darstellung entsteht durch den Zwang, maximal zwei bis drei Seiten pro „Tool“ zu verwenden, Ungenauigkeit: Wer schon einmal mit dem Business Model Canvas gearbeitet hat, der wird durch diese zu stark verkürzte Darstellung eher verwirrt. Wer noch keine Erfahrung hat, dem bringen die wenigen Ausführungen leider nichts. Ein Verweis auf eine vertiefende Quelle würde dem Leser weiterhelfen. Aber da im kompletten Buch jede Idee für eine mögliche Leserzielgruppe fehlt, hat man an dieser auch nicht vorbeigeschrieben. So bleibt: Durchblättern, an manchen bekannten und an manchen unbekannten Begriffen hängen bleiben, gute Darstellungen. Auf vielfältige Zitate stoßen, die vom Dalai Lama bis Navy Seals (als „Durchsetzer“ benannt) reichen. Inspiration finden. Insofern kann man das Buch ins Regal stellen und ab und zu mal reinblättern, während man ja sowieso permanent gute Ideen hat. Ach ja, eine davon wäre: Wenn man ein Kano-Diagramm nutzt, dann sollte man den Namen auch dazuschreiben.  (Michael Müßig)

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