Human Compatible – Künstliche Intelligenz und wie der Mensch die Kontrolle über superintelligente Maschinen behält

Mit dem viral gegangenen Video „Slaughterbots“ hat Stuart Russell in eindringlichster Weise die Gefahren beschrieben, die aus der Kombination von Social Media, Bilderkennung und Minidrohnen entstehen können bzw. inzwischen real sind. Nun hat er in einem umfangreichen Werk, das glücklicherweise jetzt auch in deutscher Sprache vorliegt, die kritischen Fragen zur KI und KI-Entwicklung eindrucksvoll zusammengestellt und – in typisch amerikanischer, gut lesbarer „Wissenschaftserzählsprache“ – kommentiert. In genialen Beispielen – oder wissen Sie, was Viertklässler und sadistische Bundeswehrausbilder mit dem tatsächlichen Sprachverständnis und textlichen Schlussfolgerungen von Computern zu tun haben? Oder wie ein fiktives Diagramm der Beschäftigungszahlen in der Malerbranche im Laufe des technologischen Fortschritts aussieht und was es für die Zukunft der Arbeit bedeuten könnte, wenn ein Mensch 100 Malerroboter verwalten würde, was dann einer Pinselbreite von 100 Metern entspräche? Natürlich ist eine auf Big Data basierte KI rassistisch und sexistisch und würde auf der Bildersuche nach CEO weiße, mittelalte und alte Männer zutage bringen. Und er stellt die aktuellen Gegenreaktionen zur „Müssen wir uns fürchten?“-Diskussion dar. Verleugnung? Ablenkung? Oder auch „Stammesdenken“ mit einer reinen schwarz-weißen Dafür-/Dagegen-Debatte. Und wenn man eingesehen hat, dass es überhaupt ein Problem gibt, dann ist man erst am Ende der ersten Buchhälfte angelangt … Russel hat in Vorträgen und in diesem Buch (S. 10) fünf Kandidaten für das „größte Ereignis in der Zukunft der Menschheit“ benannt. Er plädiert für Nr. 5: „Wir erfinden eine superintelligente KI“. Sollen wir hoffen, dass er recht behält? Nr. 1 war: „Wir sterben aus (Asteroidenaufprall, Klimakatastrophe, Pandemie usw.)“ (Michael Müßig)

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