Growth Hacking mit Strategie

Als Begriff in Blogs und Vorträgen war Growth Hacking schon seit ein paar Jahren anzutreffen. Aber irgendetwas führte dazu, dass im Jahr 2016 gleich eine Reihe von Verlagen und/oder Autoren auf die Idee kam, dem Thema ganze Bücher zu widmen – die dann seit Januar 2017 in enger Abfolge erschienen. Exemplarisch schauten wir uns das Werk von Hendrik Lennarz näher an. Die Zielgruppenbeschreibung trifft fast jeden ... Angestellte, Team-Player, Studenten und viele mehr. Und seine Begriffsdefinition ist prägnant und wunderbar unwissenschaftlich: „A Growth Hacker is a hybrid of Marketer, Coder an Data-Scientist with given instinct to Growth.“ Was folgt, ist ein Rundumschlag von Customer Development und Lean zu Agile und Product-Synchronisation zu Product-Market-Fit und AB-Testing. Auch Plattformen und APIs dürfen nicht fehlen, ebensowenig Big Data. Alles bekannte, vielfach beschriebene und teilweise sogar erprobte Einzelthemen, deren roter Faden leider im Buch nicht immer erhalten bleibt. Wahrscheinlich gehören alle Aspekte zu diesem Oberbegriff und anhand der Beispiele wird die Grundidee von Growth Hacking auch schnell deutlich. Was aber fehlt, ist der Überbau, der dem Ganzen einen Rahmen gibt. Wer also coole Stories lesen und einen Ritt durch relevante Teilaspekte innovativer Marketingaktionen als Inspirationsquelle nutzen möchte, findet hier Stoff vom Feinsten. Wer aber wirklich verstehen möchte, was Growth Hacking tatsächlich ist und wie man methodisch damit umgeht, wird enttäuscht – genauso wie bei den anderen Neuerscheinungen aus dem ersten und zweiten Quartal dieses Jahres zu diesem Thema. Knapp 20 € sind ein Betrag, den man für Inspiration auch mal ausgeben kann. (Michael Müßig)

Weitere Infos bei Amazon.de.