- Autoren: Herbert Stoffels, Peter Bernskötter
- Verlag: Springer-Gabler
- Jahr: 2012
- Seiten: 112
- Preis: 44,95
- ISBN:978-3-8349-3473-4
Vielleicht wäre ein Titel wie „Shitstorm – Krisen vermeiden, erkennen, beheben“ treffender gewesen. Es finden sich in geraffter Form viele Beispiele von Kommunikations- und Reaktionsdesaster, angefangen beim zwischenzeitlich schon fest so benannten „Streisand-Effekt“, bei dem die bekannte Schauspielerin erst durch das juristische Vorgehen gegen die Luftaufnahme ihres Anwesens ein hohes mediales Interesse provozierte, über Flash- und Smartmobs, die primär als Basis des arabischen Frühlings 2011 angesehen werden, bis zu konkreten Unternehmensbeispielen wie Adidas und anderen findet man eine gute Zusammenstellung der relevantesten Krisensituationen im Netz. Im Prinzip würde das Einhalten der diversen Checklisten in der Unternehmenskommunikation ausreichen. Aber die Autoren verstehen es, durch prägnante Herleitungen auch ein inneres Verständnis aufzubauen, wie es jeder Mitarbeiter, der direkt oder indirekt an der Firmen- oder Produktkommunikation beteiligt ist, besitzen sollte. Darin liegt auch die Crux an diesem Buch: „Man“ weiß zwar danach, wie man sich warum in welchem Fall verhalten sollte, aber die Frage, wie man dieses Wissen nun in die Köpfe der anderen Mitarbeiter bekommt, bleibt offen. Diesem wichtigen Punkt werden nur knappe drei Seiten gewidmet. Insofern füllt das (leider etwas überteuerte) Buch zwar eine Lücke, zeigt aber gleich eine weitere auf. Nur wenn die Erkenntnisse unternehmensweit gelebt werden, kann – wie die Verfasser erklären – die chinesische Krisenwahrnehmung (Krise besteht aus den beiden Zeichen für „Chance“ und „Gefahr“) situationsgerecht umgesetzt werden.
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