50 Arten, Nein zu sagen

Muss man dann immer Nein sagen? Nein, natürlich nicht. Aber in den Fällen, in denen es hilfreich ist, hilft das Buch weiter und hilft das NEIN weiter. An und für sich nur für Product Owner im Umfeld der agilen Konzepte gedacht, zeigt diese sehr gut strukturierte Arbeit eine Vielzahl von wichtigen Aspekten, die in konkreten Situationen zu einem Nein führen sollten. Doch der Reihe nach: Was ist eigentlich ein Product Owner? In der Abgrenzung unterschiedlicher Typen zeigen Schuurman und Vermaak sehr schön auf, dass die reine Jobbeschreibung hier sehr viel Umsetzungsspielraum lässt. Und ähnlich gestaltet es sich mit den „Gegenstücken“, den Stakeholdern. Auch wenn man im Thema steckt, 33 Typen und ihre Bedeutung für die Organisation bekommt man nicht so leicht hin. Die dann aufgezeigte Methodik erinnert an das Postfachspiel, das viele schon in Assessment-Center-Settings mitgemacht haben. Wie ist das Interesse der Stakeholder – gering oder groß? Und welchen Einfluss haben die Stakeholder – wenig oder viel? Jede Kategorie von NEIN (aus Sicht des Geldes, des Timings, der Qualität und einiger anderer) enthält eine Vielzahl von Formen des NEIN und damit die richtigen Gedankenanstöße, wann es doch besser ein JA sein könnte. Und jede Kategorie ist für bestimmte „Postfächer“ besser oder schlechter geeignet. Und das passende NEIN kann dann helfen, die eigene Ownership, das eigene Mandat zu festigen und zu erweitern. Insofern ist das Buch jedem zu empfehlen, der in irgendeiner Form Produktverantwortung trägt. Es dürften sich hier für jeden passende Anregungen zu klarem oder vorsichtigem NEIN oder auch zum überzeugten JA finden. (Michael Müßig)

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