Kann man denn davon leben?

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Praxis
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Trocken
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Kenner unserer Book Marks wissen, dass die rein fachlichen Titel hier im Vordergrund stehen. Trotzdem kann es hin und wieder mal vorkommen, dass wir ein Buch hereinschieben, das auf dem ersten Blick aus der Reihe tanzt. Daher mit ungewöhnlichem Umfang ein ungewöhnliches Buch mit einer direkten, persönlichen Geschichte ... Webseiten optimiert man nach der Lektüre nicht besser, aber vielleicht wagt man den schon lange angedachten Sprung in die Selbstständigkeit oder verändert seinen Blick durch die Lektüre des Handbuches für Kreativarbeiter ...
Es war November oder schon Dezember im Jahre 2008, als wir an unserer Hochschule das Team von Il Mare zu Besuch hatten. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Informatik war unsere Fakultät „Gastgeber“ für die Vorführung des Films „Weizenbaum. Rebel at work“. Nicht nur, dass ich Joseph Weizenbaum im Jahr 1992 persönlich kennenlernen durfte, sondern auch die Art, wie die beiden „Produzenten“ Silvia Holzinger und Peter Haas ihr „Projekt“ aufgezogen hatten, war über den Film hinaus ein sehr spannendes Erlebnis. Fast hätte ich das auch schon vergessen ... Bis ich vor ein paar Wochen die Information bekam, dass aus dem Projekt ein Buch geworden war: „Kann man denn davon leben? Erfolgreiche Eigenvermarktung und Internetökonomie“. Gleich mal bestellt und reingestöbert – und selten so viel geschmunzelt, teilweise laut gelacht. So wird schonungslos ehrlich berichtet, welche Reinfälle man hatte, als es beispielweise in der Anfangsphase des Films um Sponsorensuche ging – als man den schottischen Whiskyhersteller Glenfiddich gewinnen wollte, weil Weizenbaum im Film diese Marke benutzte – allerdings whiskyuntypisch ... ;-) Oder wie die großen Programmanstalten und Computermuseen auf den Film (nicht) reagierten. Im ersten Teil des Buches bleibt das Beispiel „Film“ eher am Rande. Die beschriebenen Themen treffen so oder ähnlich alle, die sich „kulturschaffend“ betätigen. Es wird in einer lockeren Sprache berichtet, wie man sich selbst vermarkten könnte (und wie besser nicht), wie man sich in einem semi-kommerziellen Umfeld eine Community aufbaut, wie man scheitert ... und wie man dann doch am Thema bleibt und welche großen Probleme einem Preisfindung und Preisverhandlung so bescheren können. Und das begeistert. Nicht ein weiteres Buch vom Typ „Jeder kann verkaufen“ oder „Du musst nur an dich glauben, dann kommt der Erfolg von alleine“, sondern ganz banal: 1.000 Stolpersteine und immer noch nicht reich. Und dazwischen ganz handwerkliche Tipps: Wie komme ich an den Gewerbeschein? Aber auch innovative Ideen zum Thema Crowdfunding und eine kritische Diskussion zur Umsonstkultur im Internet mit recht nachdenklich stimmenden Argumentationsketten ... Am konkreten Beispiel der Entstehung, Finanzierung und Vermarktung des Films über und mit Joseph Weizenbaum wird genau die Erfahrung geschildert, die auch der eine oder andere „Gründer“, Entrepreneur oder Start-up so oder ähnlich hinter sich (oder auch vor sich) hat. Das Henne-Ei-Problem (wenn die Leute vom Film schon gehört hätten, dann würden sie auch kommen und weitererzählen, oder die vielen tollen Marktplatzideen, die auch an unserer Hochschule immer wieder auftauchen: Wenn ich 10.000 User habe, kommen auch die Inhalte, aber damit die User kommen, brauche ich die Inhalte ...) und andere täglich wiederkehrende Gedanken beim „Unternehmen“. Ein erfrischend anderes Buch für alle Existenz-/ Unternehmens-/Ideengründer. Schonungslos offen und tabulos ehrlich. Doch eines gelingt den Autoren immer wieder: Motivation! Bei allen Rückschlägen und bei mancher Entbehrung, die der eingeschlagene Weg so mit sich bringt: durchhalten, dranbleiben und – so der Schlusssatz: Los, traut euch. Keine Ausreden mehr. Einfach mal loslegen ...
Also: Einfach mal lesen!

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